Mein größter Bernsteinfund

Sommer 1997, nach 3 Jahren abenteuerlicher Bitterfelderlebnisse und vielen kg Bernsteinfunden, folgte nun die Krönung.
Es begann mit einem Spaziergang durch eine Kiefernwald bei Berlin, entlang an einem klaren See, einer ehemaligen Kiesgrube.
Ich setzte mich auf eine Baumwurzel ans Ufer, zog meine Schuhe aus und wedelte mit den Füßen durch das Wasser. Ja, da blitzte doch etwas und es dauerte lange ehe ich begriff: ein schöner klargelber Stein - das musste Bernstein sein!
Ungläubig griff ich ins Wasser und tatsächlich, ein wunderschöner 10-Grammer-Bernstein. Der Adrenalinspiegel stieg schlagartig, mein Herz klopfte, mir wurde noch heißer als mir eh schon war.
Ich hatte schon viel von guten Bernsteinfunden in den Kiesgruben bei Berlin gehört, aber das war immer in frischen, tiefen Gruben, in denen noch gearbeitet wurde. Aber warum nicht auch in alten, voll Wasser gelaufenen Gruben?

Ich ließ meine Schuhe stehen und watete langsam am Ufer entlang - und siehe da, der nächste Bernstein blitzte mir entgegen und noch einer und noch einer. Immer aufgeregter beschleunigte ich meinen Gang, bücken, aufsammeln, bücken, aufsammeln, auch mal einen Bernstein aus der kleinen Böschung graben, die Taschen füllten sich. Es war wie im Traum, die Taschen voll, die nächsten Bernsteine einfach ins oben aufgeknöpfte Hemd fallen gelassen. Schließlich dunkelte es, tragen konnte ich sowieso nicht mehr und dann - klingelte leider der Wecker - es war doch nur ein Traum!! Aber so realistisch, so spannend, so schön!!
Das passiert mir häufiger und meist dann, wenn ich so spannende Erlebnisse wie damals in Bitterfeld hinter mir hatte.

NICHT WEGBLÄTTERN - das nächste Erlebnis ist kein Traum !!!



Der größte Baltische Bernstein der Welt


Schon mehrmals hatte ich IHN gesehen, zuletzt auf einer Sonderausstellung in Lüneburg, IHN, den GRÖßTEN: 9,75 kg Baltischer Bernstein - zum Greifen nahe, aber immer hinter Panzerglas.
IHN wollte ich gerne einmal in den Arm nehmen, IHN hautnah erleben, IHN fühlen!
Und nach der Mineralienmesse Hamburg 2002 erfüllte sich mein Traum. Für kurze Zeit, zwischen Öffnung der Glasvitrine und Verpacken in den Transportkasten, durfte ich zugreifen und IHN in den Armen tragen. Ihr könnt euch vorstellen, wie mein Herz klopfte, mir fast die Arme vor Aufregung zitterten. Ein halber Meter Bernstein in meinem Arm!!
1860 im damaligen Preußen (heute Polen) gefunden ist er auch heute noch unversehrt, die 150 Jahre scheinen kaum Verwitterungsspuren hinterlassen zu haben. Das spricht für die gute Lagerung im Museum für Naturkunde an der Humboldt-Universität Berlin!