Ungeklärte Fragen - wer hat eine Antwort?


1. Luftbläschen oder Wasserbläschen?
Sind die heute im Bernstein vorhandenen Luftbläschen (manchmal auch Wasserbläschen, siehe "Wasserwaage") ursprünglich vor 40 Millionen Jahren als Luftbläschen oder als Wassertröpfchen ins Harz gelangt?
Daran anschließende Frage: gibt es richtiges fossiles Wasser im Bernstein?

2. Wie entsteht die blaue Farbe dieser besonderen Bernsteinvariante?

3. Welchen Ursprung hat der "Mulm" im Bernstein?
Einige Bernsteine haben viele kleine Holzreste meist ziemlich gleicher Größe eingeschlossen. Sind es Frassreste von holzfressenden/bohrenden Insekten?

4. Warum finden wir so wenig Kiefernnadeln im Bernstein - der Bernsteinwald soll doch aus Kiefern bestanden haben?

5. Die vielen Sternhaare von Eichenblüten/Eichenknospen - hat der Bernsteinwald zu einem erheblichen Teil aus Eichen bestanden?
Fast alle Baltischen Schlauben-Bernsteine enthalten Sternhaare, diese kommen aber nur bei Eichenknospen und -blüten vor, nicht bei "alten" Zweigen. Blüten gibt's aber heute bei uns nur im Frühjahr/Frühsommer. Ist das Harz nur zu dieser Jahreszeit geflossen? Und die anschließende Frage, siehe 6.
Oder gab es andere häufige Baumarten, die Sternhaare besaßen? Die Sternhaare sehen durchaus etwas verschieden aus, sowohl in der Größe als auch im Aufbau.

6. Das Klima des Bernsteinwaldes vor 40 Millionen Jahren war tropisch bis subtropisch.
Gab es Jahreszeiten? Gab es also auch verschiedene Harzflusszeiten?

7. In meiner Bernstein-Inklusen-Sammlung befindet sich eine sehr seltene Steinfliegenlarve, deren engste heutige Verwandte in kalten, stark strömenden Gebirgsbächen vorkommen. Andererseits leben die meisten heutigen Verwandten der Bernsteininsekten im subtropischen Raum (z.B. Borneo, Südostasien, Madagaskar usw.). Gab es im Bernsteinwald Gebirge? Gab es flache, warme Gegenden und kältere, höher gelegene Gegenden?

8. Wie gelangen ausschließlich im Wasser lebende Insekten/Tiere in den Bernstein (siehe dazu auch Extra-Info)?

9. Wie schnell und vor allem wie musste das Harz vor 40 Millionen Jahren unter Luftabschluss geraten sein, um sich so klar und risselos bis heute zu erhalten? Heutiges Harz wird nach einigen Tagen/Wochen fest, rissig.

10. Gibt es überhaupt einen echten Großschmetterling im Bernstein? Kleinschmetterlinge kommen häufiger vor, warum nicht auch zumindest Reste von Großschmetterlingen?

11. "Schneeflocken" im Bernstein. Korridierte oder schillernde Flinten (Rissflächen), das kennt jeder. Aber wie kommen diese filigranen schneeflockenartigen Muster auf einer Rissfläche zustande?


Ich habe die Antwort bekommen! Im SCHLEE S. 23 u.a. steht's: es sind Luftdendriten (Dendrit = ein Begriff aus der Kristallographie: strauchartige Zeichnungen auf Gesteinsflächen)!

12. Einschlüsse im Bernstein sind nur Hohlräume, nur der äußere Abdruck ist erhalten - das ist allgemein bekannt. Hier sehen Sie aber eine Großbremse im Bernstein, die ein seltsames Phänomen aufweist:
der Kopf, das Fazettenauge ist angeschliffen. Nun müsste man ein Loch erwarten, aber nein, der ganze Kopf ist innen mit klarem Bernstein ausgefüllt, so dass man sogar die Einzelaugen der gegenüberliegenden Seite von innen heraus betrachten kann (siehe Bild *).
Erst habe ich mich geärgert, dass dieser seltene Einschluss angeschliffen ist, nun finde ich es hochinteressant! Außerdem beweist dieser Einschluss einer Großbremse, dass es vor über 40 Millionen Jahren schon Großsäuger im Bernsteinwald gegeben haben muss!


MAILEN SIE MIR IHRE ANTWORTEN!
MAILEN SIE MIR WEITERE FRAGEN!