Konservierung von Bernstein mit Inklusen (Einschlüssen) im Kunstharzblock, Dammarharz

Das Eingießen von Bernsteininklusen ist nicht nur für wissenschaftliche Bearbeitung und morphologische Bestimmung vorteilhaft. Bei wertvollen Einschlüssen in kleinen Bernsteinstückchen oder gar Splittern sowie bei beschädigten oder schlecht einsehbaren Objekten hat sich diese Methode bewährt.

Langzeiterfahrungen stehen verständlicherweise noch aus (Wechselwirkungen zwischen Bernstein und Gießharz). Schlechter als bei in Öl gelagerten Inklusen oder auch stark angewitterten Einschlüssen aus alten Sammlungen kann es wohl kaum werden!?

Ich verwende Gießharz auch nicht generell, sondern nur bei Problemstücken.

Um die hässliche Trennschicht des herkömmlichen Eingießens zu vermeiden, bevorzuge ich die 'Einblockmethode'.

Ein kleines Plastiksammelkästchen (15 g Gießharz, 10 Tropfen Härter gut verrühren) wird gefüllt. Bei ca. 20 Grad C Raumtemperatur dauert die Gelierzeit etwa 20 Minuten. Das Inklusenstück muss vorher durch mehrmaliges Drehen in der flüssigen Masse möglichst blasenfrei in Position gebracht werden. Etwas Geduld ist angebracht, da der Bernstein auftreibt. Kurz vor dem Gelieren mit einem Zahnstocher oder einer Nadel den Stein in die gewünschte Tiefe drücken und warten, bis der Auftrieb stockt. Zahnstocher raus! Oberfläche mit Klarsichtfolie abdecken.

Nach einigen Stunden der Aushärtung ist die Weiterbearbeitung möglich. Plastikkästchen wegbrechen, schleifen, polieren, GENIESSEN!

Ich habe gute Ergebnisse erzielt mit:
GTS-Harz kombiniert mit MEK-Härter von
VOSS CHEMIE / Uetersen, Esinger Steinweg 50, Tel. 04122/717-0

Im Internet nachzulesen: Klaus-W. Voss, „Eingießtechnik mit Polyester“

Weitere Tipps:

Seit die Rezeptur verändert worden ist, hält das Kunstharz seinen klaren, flüssigen Zustand trotz geschlossenen Gebindes nur ca. 6 Monate, wird dann trübe.
Ich habe auch gute Ergebnisse erzielt mit: ACRUEDUR-Gießharz C 3, Spezial Polyester glasklar und dem entsprechenden MEK-Härter, Firma Adolf C.C.Rüegg, Papenreye 19, Postfach 610343, 22423 Hamburg, tel.: 040 585387, fax.:040 581306.

Man kann auch die Zweischichtenmethode anwenden, wenn man eine feine Querschicht in Kauf nehmen will, das erleichtert das Ganze enorm. Oder man praktiziert ein 'Zwischending': das Kästchen wird halb mit angerührtem Kunstharz gefüllt, der Inklusenstein hineingebracht, gut gewendet(wegen der Luftblasen) und dann das Gelieren abgewartet. Nun, nach ca. 15-20 Minuten, wenn das Gelieren begonnen hat, gleich eine nächste Schicht frisch angerührtes Kunstharz aufschichten. Die Trennschicht ist fast nicht zu sehen, da sich erste mit zweiter Schicht noch gut verbindet.