Sägen und Bohren:
Wer keine teure Diamantsäge oder elektrische Bandsäge (z. B. Proxxon) mit Wasserkühlung zur Verfügung hat, sägt mit einer kleinen Bügelsäge mit Silbersägeblättern. Achtung: langsam sägen, sonst wird das Sägeblatt zu heiß und frisst sich fest (Bernstein schmilzt bei höheren Temperaturen). Mit etwas Geduld kann man so per Hand auch über 1 cm dicke Bernsteine sauber durchsägen (erfordert allerdings etwas Fingerkraft in der "Haltehand").

Beim Bohren gilt das gleiche wie beim Sägen: immer wieder das Bohren unterbrechen, sonst wird der Bernstein zu heiß und der Bohrer frisst sich fest; vor allem gilt das für die normalen Spiralbohrer (Bohrer für Holz eignen sich durchaus, Eisenbohrer nutzen nicht so schnell ab).
Auf keinen Fall versuchen, ein Loch mit einem Mal durch den Bernstein zu bohren - dabei zerspringt er leicht. Immer wieder absetzen und den Bohrer abkühlen lassen.

Der Spezialist bohrt allerdings mit sogenannten Schwertbohrern, das sind schwertförmig geschliffene Bohrer, die beim Drehen viel Luft mit in den Bohrkanal ziehen und dadurch gut kühlen. So kann man ohne Absetzen auch größere Bernsteine sauber durchbohren. Leider sind diese Spezialbohrer nicht im Handel erhältlich und müssen selbst gefertigt werden. Das hat man schon früher getan, als es noch keine Spiralbohrer gab. Die Slawen nannten diese Bohrer aus einer Eisenspitze "suerdilo", was soviel bedeutet wie "kleines Schwert".